
Stephen King lässt wieder seine Lieblingsdetektivin Holly Gibney ans Werk – doch diesmal nicht im Übernatürlichen-Modus, sondern als klassische Ermittlerin mit zwei schrägen Fällen im Gepäck.
Was passiert? Keine Sorge, wir spoilern nicht.
- Trig’s Ersatzopfer-Plan: Ein verwirrter Racheengel kündigt per anonymem Brief eine Mordserie an, bei der Unschuldige sterben, weil sie stellvertretend für wahre „Schuldige“ eine Geschworene verurteilt haben. Holly wird zur Beraterin für Detective Izzy Jaynes hinzugezogen – das Puzzle nimmt seinen Lauf.
- Holly als Bodyguard: Parallel dazu bekommt Holly einen Auftrag als Personenschützerin für die feministische Aktivistin Kate McKay, die von einem fanatischen Stalker verfolgt wird. Das Chaos verdichtet sich ➝ zwei Fälle, ein explosiver Mix
- Showdown beim Konzert: Die Handlungsstränge verknüpfen sich rund um eine Show der Soul-Legende Sista Bessie – ein mitreißender Countdown in Richtung Finale
Was King draufhat – auf lockere Weise
🌪 Multi-Strang-Action in Perfektion
King mixt drei Ideen (Serienmord, Leibwächter-Story, Soulsängerin-Bühne) in einen Mixer und serviert ein Plot-Gericht.
🧠 Holly ist zurück!
Zwar schräg, etwas unbeholfen, oft zweifelnd – aber extrem clever. Sie stolpert von einer misslichen Lage in die nächste, und genau das macht sie so sympathisch. Ihr innerer Seismograf ist hier nicht ohne Grund ein zentraler Spannungsmechanismus.
🎯 Topaktuelle Gesellschaftsthemen
King nimmt kein Blatt vor den Mund: religiöser Fanatismus, Abtreibungsdebatten, toxischer Männerglauben – alles wird ungeschönt thematisiert. Die Balance aus Gesellschaftskritik und Thriller-Tension sitzt.
💬 Kritikpunkte – und etwas Nörgelei
🔄 Zwei separate Storys, die manchmal zu verwirrend doppeln
Einige Leser fühlten sich, als würden zwei Bücher parallel laufen – was Spannung strecken, aber auch verwirren kann. Gerade der Anfang ist auch ein wenig schwer – denn als Neuleser wird man mit vielen Namen bespielt, so dass man bestenfalls eine eigene Zeichnung herstellen kann, um die verschiedenen Storylines zu verstehen.
🤷 Antagonisten mit Stereotypen
Die Bösewichte wirken stellenweise flach oder überzeichnet – Fanatismus ohne viel Tiefe. Bei wirklich spannenden Szenen im Buch hätte man wesentlich mehr rausholen können. Bei einem 600-Seiten-Werk könnte deshalb mehr psychologisches Gewicht drin sein.
⏳ Längen zum Schluss
Die letzten Kapitel ziehen sich hin – King liebt große Ausführlichkeit, aber das ist eben Geschmackssache.
🎭 Unser unterhaltsames Fazit
Kategorie | Eindruck |
---|---|
Spannung | Gepfefferter Mix aus Serienkiller & Stalker-Thrill |
Figuren | Holly: verletzlich, clever, mit Herz & Macken |
Gesellschaft | Heikle Themen mutig angesprochen – mehr als Thriller |
Lesespaß | Klar – aber: manchmal kleinteilig, Sog fehlt kurzweilig |
Ich sag’s mal so: Kein Zurück ist kein Halloween-Schocker, aber ein raffinierter Psychothriller mit Nachklang. King serviert uns einen sozialen Flash, eine moralische Wundertüte und einen Holly‑Auftritt, der berührt.
Wenn du Lust auf eine Mischung aus „Feminismus vs. Fanatismus“, mordenden Rachetragikern und einer Holly-Gibney-Show hast – dann greif zu! Langweilen wirst du dich nicht, und beim Lesen darfst du gern mal laut schnaufen: „Yup, da gibt’s kein Zurück.“
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Unterm Strich: 3,5 bis 4 Sterne – ein solider King, aber nicht sein bestes Kapitel.
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